Kleinere Fundstücke nehme ich gerne mit nach Hause, wo sie einen Platz auf einem Fenstersims oder in einem Korb bekommen. Grössere Stücke lassen sich nicht einfach mitnehmen, sie lassen sich aber gut fotografieren und bleiben so in (digitaler) Erinnerung. Das blaue Fass aus Kunststoff blieb wohl nach dem Hochwasser vom vergangenen Herbst am Flussufer liegen. Was es wohl in sich verbirgt?
Als Autorin bin ich weniger eine Sammlerin von Dingen, als vielmehr eine Sammlerin von Worten und Beobachtungen. So trage ich immer ein Notizbuch mit mir, in das ich Beobachtungen notiere. Es sind Gesprächsfetzen, Beschreibungen von Menschen oder Dingen, Klänge oder Gedanken. Es sind Skizzen in Worte gefasst. Beim späteren Durchsehen dieser Notate entdecke ich oft Erstaunliches und kann Alltagsbeobachtungen für meine Romanfiguren verwenden.
Viele wertvolle Anregungen zum Notieren sind im empfehlenswerten Büchlein "Schreiben dicht am Leben" von Hanns-Josef Ortheil (Verlag DUDEN) zu finden.